Postzusteller und Hunde — schon immer eine Kombination, über die nicht grundlos zahlreiche Witze gemacht werden. Doch was passiert eigentlich, wenn aus dem Scherz Ernst wird und der eigenen Hund den Postzusteller beißt? Was kommt dann auf den Hundebesitzer zu?
Sicher ist es nicht nur bei uns so: es klingelt an der Tür und es bellt. In unserem Fall gleich im ganzen Rudel. Wir arbeiten zwar an dem Problem, aber hier und da rutscht Queen noch einmal der ein oder andere “Wuff” raus und meist stimmt Püppi ohne zu zögern mit ein. Wenn ich nicht weiß, wer klingt oder wenn ich einen Paketzusteller erwarte, dann schließe ich die Wohnungstür hinter mir, damit ich allein die Haustür öffnen kann. Wenn zwei Hunde meinen, es wäre ihr Besuch, den sie inspizieren möchten, kann man gar nicht so schnell schauen, wie einer durch die Beine flutscht.
In unserem Fall klingelt es nahezu täglich, denn DHL holt hier jeden Tag die Bestellungen von Glückshund ab. Wer jetzt glaubt, dass Queen ja mittlerweile verstanden haben müsste, dass das keine Bedrohung darstellt, der irrt sich. Sie zieht es Tag für Tag weiter durch. Gott sei Dank ist unser Zusteller wirklich entspannt und schmunzelt höchstens. Die Aushilfe hat leider Angst vor Hunden und schaut mich immer an, als würde ich ein Rudel Wölfe halten. Manchmal klingt es auch so 😀
Eine äußerst unangenehme Begegnung mit einem Paketzusteller werde ich jedoch nie vergessen. Zu der Zeit wohnten Queen und ich noch in der Heimat. Eines Mittags klingelte es. Ich dachte, es wäre mein Opa, der regelmäßig zu dieser Uhrzeit kommt. Daher öffnete ich die Wohnungstür, drückte auf den Öffner und ließ Queen zur Tür gehen. Es war nicht Opa. Es war der DHL — Mann. Queen war ebenso erstaunt wie ich und bellte direkt los. Der Typ warf das Paket in den Flur und schrie “Machen Sie das nie wieder!” Ich hab mich brav entschuldigt und die Situation aufgeklärt, aber da war nichts zu machen. Der Schock saß zu tief — übrigens auch bei meiner armen Maus. Die hat sich so erschrocken vor dem dicken, fremden Mann in gelben Shorts 😀 Spaß beiseite. Diese Situaionen gilt es natürlich zu vermeiden.
Aber was wäre passiert, wenn Queen zugebissen hätte?
Ein solcher Vorfall ereignete sich in Aachen. Eine Briefzustellerin wurde von zwei Huskies angegriffen und in den rechten Unterarm gebissen. Nach der Tetanusimpfung erlitt sie eine massive Erkrankung der Nervenbahnen. Die Bundesrepublik gewährte der Postzustellerin daraufhin ein Unfallruhegehalt.
Doch die Verletzte verlangte mehr. Sie wollte ein sog. erhöhtes Ruhegehalt. Voraussetzung wäre jedoch, dass die Beamtin bei Ausübung ihrer Diensthandlung einer damit verbundenen besonderen Lebensgefahr ausgesetzt ist.
Das Verwaltungsgericht Aachen entschied, dass sich keine besondere Lebensgefahr bei der Briefzustellung feststellen lässt — und zwar weder im allgemeinen noch in der konkreten Zustellung. Es sei zwar bekannt, dass Hunde gelegentlich Zusteller anfallen würden. Der Biss sei jedoch zu keinem Zeitpunkt lebengefährlich gewesen. Zudem sei klar, dass die Zustellung von Briefen nicht mit einer besonderen Lebensgefahr verbunden sei. Die Wahrscheinlich, hierbei getötet zu werden, sei nicht höher als die Möglichkeit, unversehrt zu bleiben.
Na dann können wir ja alle beruhigt sein 🙂
Wir haben auch 2 Hunde. Unsere Hunde rennen sofort los wenn es an der Tür klingelt. Wir haben aber das Glück das wir ein Gartentor haben. Unsere Packete werden über das Tor gegeben. So bekommt kein Hund Kontakt zum Postboten. Manchmal versuche ich beide Hunde dazu zu bringen vor der Haustier sitz zu machen bevor ich die Türe öffne. Sag ich dann noch bleib bleiben sie meist sitzen. Beim Bellen sieht das ganze ein wenig anders aus, das klappt meistens nicht. Vorallem nicht da es 2 Hunde sind, ist Ida still fängt Rocky an oder anders herum.